Geschichte
Dem Feuer zum Trutz, dem Nächsten zum Schutz!
Diese Worte stehen auf der Vereinsfahne, und das war auch der Leitgedanke für diejenigen, die sich am 1. Februar 1876 in der Gastwirtschaft Reck (der späteren und heute abgerissenen Gastätte Ulm/Goldener Engel am Äußeren Schloßplatz) zusammenfanden, um die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbruck zu gründen.
Eine Löschgemeinschaft muss aber schon früher vorhanden gewesen sein.
An der Gründungsversammlung der Wehr nahmen 24 Schwarzenbrucker, Ochenbrucker und Gsteinacher Bürger (männlichen Geschlechts!) teil, die aus ihren Reihen eine Vorstandschaft wählten.
An Löschgeräten besaß die Wehr damals eine Druckspritze die auf ein Holzgestell mit vier Rädern aufgebaut war, Wasser wurde mit Ledereimern zugeführt. Uniformen besaß die Wehr nicht, nur Mützen, aber in einer Gemeindeausschutzsitzung am 15. März 1876 beschlossen die damaligen Gemeindeväter, Blusen und Gürtel anzuschaffen, die Kosten sollen über Gemeindeumlagen gedeckt werden. Auch sollte in nächster Zeit eine Saug- und Druckspritze angeschafft werden. Daraus ist zu ersehen, dass damals schon Gemeinde und Feuerwehr eng zusammenarbeiteten.
Aus einer Niederschrift des Gemeindeausschusses am 20. Juni 1877 geht hervor, dass die Wehr damals 24 Mitglieder zählte, aber aufgrund der Einwohnerzahl mussten es 36 Mitglieder sein, weshalb man beschloss eine Pflichtfeuerwehr einzuführen und diese der freiwilligen Feuerwehr zuzuteilen. Die Altersgrenze lag damals zwischen dem 18. und 55. Lebensjahr. 51 Männer wurden nach § 17 der damaligen Löschordnung angehalten, 4 mal im Jahr an Übungen der Freiwilligen Feuerwehr teilzunehmen.
Die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbruck war auch am kulturellen Leben beteiligt. Wie aus Niederschriften zu ersehen ist, wurden in jedem Jahr Tanzveranstaltungen und eine Weihnachtsfeier abgehalten.
Während des 1. Weltkrieges waren 67 Kameraden im Felde, davon kamen 8 Kameraden in Gefangenschaft und 6 Kameraden blieben auf dem Schlachtfelde.
50 jähriges Bestehen mit Fahnenweihe
Das 50jährige Bestehen, verbunden mit Fahnenweihe, welches durch den Ausschuss auf das Jahr 1927 verschoben hoben wurde, beging die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbruck am 19. Juni 1927. Bei diesem Anlass konnte dem Gründungsmitglied Georg Kränzlein für 50jährige Dienstzeit ein Diplom überreicht werden. In der Zeit der Gleichschaltung unter dem NS-Regime wurde eine letzte Wahl im Jahre 1934 durchgeführt, mit dem Ergebnis: 1. Vorstand Schönweiß, Schriftführer Haselmann, Kassier Prottengeier und Zeugmeister Konrad Hoffmann.
Im Jahre 1936 wurde eine Motorspritze angeschafft, was sich auf die Schlagkraft der Wehr positiv auswirkte. Unter den Folgen des zweiten Weltkrieges hatte die Wehr sehr zu leiden, ein Großteil der Aktiven wurde zu den Waffen gerufen, nur der kleine Teil der UK-Gestellten konnte den Feuerwehrdienst unter der Führung von Kamerad Bock aufrecht erhalten
Nach 12jähriger Unterbrechung im Vereinsleben der Wehr, wurde am 19.1.1947 wieder eine Verwaltungssitzung abgehalten.
Seit diesem Wiederbeginn des Vereinslebens, gab es einen enormen Aufschwung der Wehr. So konnte nach langer Vorbereitung das 75jährige Jubelfest am 10. Juni 1951, verbunden mit einer Einsatzübung am Sägewerk in Schwarzenbruck, mit den Wehren aus Feucht, Fischbach, Altdorf und Stein, gefeiert werden. Am 24. Februar 1957 gab es eine Veränderung in der Vorstandschaft. Unter der Regie der neuen Vorstandschaft entwickelte sich die Wehr ständig weiter. Dieser Aufschwung konnte natürlich nur in Zusammenhang mit der Modernisierung der Wehr erfolgen. So konnte nach der Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (1962) und der eines gebrauchten Löschfahrzeuges (1964), am 8.10.1966, in Verbindung mit den Feierlichkeiten für das 90jährige Bestehen, das neue Feuerwehrgerätehaus seiner Bestimmung übergeben werden.
Der Tragkraftspritzen-Anhänger der Löschgruppe Schwarzenbruck war bis dahin in einer Garage in der Dürrenhembacher Straße untergebracht. Der Anhänger wurde durch ein Löschfahrzeug LF 8 und dann im Jahre 1968 durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 ersetzt. Die Löschgruppe Ochenbruck war mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug und einem Mannschafts-Transportfahrzeug als Untermieter im Rathaus angesiedelt. Ebenfalls 1968 erhielt die Wehr einen Pulverlöscher P 250. 2 Jahre später folgte die Anschaffung eines Löschfahrzeuges LF 8. 1975 wurde noch ein Mannschaftswagen gekauft.
Aus den älteren Aufzeichnungen ist leider nicht zu entnehmen, bei welchen Einsätzen die Wehr ihr Können unter Beweis stellen musste. Lediglich der Großbrand in Gsteinach, bei welchem im Jahre 1933 die Gastwirtschaft eingeäschert wurde, ist im Protokollbuch vermerkt. Nach dem 2. Weltkrieg müssen vor allem die Einsätze in Rummelsberg und in der Fröschau erwähnt werden. Es folgten weitere Einsätze 1970 beim Zementauslieferungslager in Feucht, 1972 beim Sägewerk Schwarzenbruck und in der Bronzefabrik in Ochenbruck, sowie 1974 in der Turnhalle und im Altersheim Schwarzenbruck. Letztere konnten dank der technischen Ausrüstung und dem schnellen Eingreifen auf Zimmerbrände lokalisiert werden. Dazwischen liegen Einsätze, welche mit Feuerschutz nichts zu tun haben. So mussten schon wiederholt bei Überflutungen Keller leergepumpt werden, wurde die Feuerwehr zu Autounfällen gerufen und müssen Insassen des Altersheimes gesucht werden, wenn sie sich im Wald verirren.
Die jahrelangen Nachwuchssorgen plagen die Wehr seit der Gründung einer Jungfeuerwehrgruppe im März 1973 nicht mehr. In dieser Gruppe werden Feuerwehranwärter systematisch auf den aktiven Dienst vorbereitet und dann bei Erreichen der Altersgrenze in die Wehr übernommen.
Einen Meilenstein in der Wehrgeschichte bildete die Einführung der stillen Alarmierung im Jahre 1979. Seit diesem Zeitpunkt wird bei Einsätzen mittels Meldeempfängern, den sogenannten Piepsern alarmiert und die Sirene nur noch bei größeren Einsätzen ausgelöst.
1982 wurde es durch einen provisorischen Anbau am Schwarzenbrucker Feuerwehrhaus möglich, die beiden Löschgruppen Ochenbruck und Schwarzenbruck zusammenzulegen, damit war die Grundlage für die heutige Schlagkraft geschaffen. Schon zu diesem Zeitpunkt dachte man in der Feuerwehr an die Zukunft und machte immer wieder auf eine notwendige Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses aufmerksam.
Auch die zunehmende Motorisierung ging an der Wehr nicht spurlos vorüber. Um der zunehmenden Zahl von Einsätzen bei Verkehrsunfällen und anderen technischen Schadensereignissen gerecht zu werden, wurde 1983 ein Gerätewagen GW 1 beschafft.
Die Ausrüstung wurde im folgenden Jahr dann noch um die hydraulischen Rettungsgeräte Schere und Spreizer ergänzt, die in der Folgezeit bei Verkehrsunfällen wertvolle Dienste leisteten. Darüber hinaus sei noch die Sonderausstattung Strahlenschutz erwähnt, die sicherstellt, das die Einsatzkräfte bei entsprechenden Einsätzen ausreichend geschützt sind.
War die Feuerwehr im letzten Jahrhundert eine reine Männer Angelegenheit, so änderte sich dies im Rahmen der Gleichberechtigung. Seit dem Herbst 1993 sind auch Frauen in der Schwarzenbrucker Wehr zu finden und stehen bei Einsätzen ihren Mann.
Als herausragende Einsätze im letzten ¼ Jahrhundert sind die Großbrände in der Fröschau, einem landwirtschaftlichen Anwesen zwischen Rummelsberg und Altenthann.